Old Albquerque
Old Albuquerque

USA 2022 - 08 las cruces - albuquerque - 07

fische und blumen

Das bescheidene Morgenessen im Motel liessen wir zugunsten eines leckeren Frühstücks im Central Grill and Coffee House sausen. Das war eher ein Imbiss, aber uns gefiel es von der Speiseauswahl über den Geschmack des Essens bis hin zur Atmosphäre in dem Lokal ausgesprochen gut. Als die Tische sich an dem Samstag so langsam zu füllen begannen, machten wir Platz für andere Gäste und gingen zum ABQ BioPark Aquarium und Botanischen Garten, für welches wir gestern Online-Tickets erstanden hatten.

Wir waren früh genug, um das Auto so abstellen zu können, dass es am Nachmittag im Schatten stehen sollte. Es dauerte nicht mehr lange, bis die Tore geöffnet wurden. Der vorgängige WC-Besuch war eher nicht so eine gute Idee, da war manche Raststätte sauberer, aber lassen wir das.

Erst schauten wir uns das Aquarium an, wo es mir besonders die herumtollenden Otter angetan hatten. Leider spiegelte das Glas stark und war milchig trüb, sodass keine gescheiten Bilder zustande kamen. Eine Vielzahl an Quallen und ein Aquarium mit Haien sowie anderen riesigen Fischen waren neben den erwähnten Ottern meine Highlights. Ein übergrosser Blechfisch mit Müll im Mund machte auf Umweltsünden aufmerksam. Auch in Amerika war das Umweltbewusstsein angekommen – leider aber noch wirklich sehr, sehr langsam. Das Aquarium war nicht sehr gross, gefiel mir aber ausgesprochen gut, weil es Exponate zeigte, die es im Basler Zolli nicht gibt.

 
 

Als nächstes gingen wir in den nebenanliegenden botanischen Garten. Eine ganze Weile verbrachten wir in den Gärten der alten Welt. Der spanisch-maurische Garten erinnerte uns an Andalusien, was keine Überraschung war, denn der maurische Stil, der seinen Ursprung in den Wüsten Nordafrikas hat, war von den Mauren nach Spanien und von den Spaniern nach New Mexico gebracht worden. Schattenspendende Mauern und Bäume, eine sparsame, aber ästhetische Verwendung von Wasser, farbenfrohe Kacheln und aromatische Pflanzen prägen diesen Stil.

Als wir die Tür zum Desert Conservatory öffneten, sass mitten auf dem Weg eine dicke Kröte. Die liess sich von uns nicht stören und ich hoffte, dass keiner auf das Tier trat. Die Pflanzensammlung bestehend aus Saguaro-Kakteen und Palo-Verde-Bäume aus der Sonora-Wüste, Kreosot und Yucca aus der Chihuahua-Wüste und die Elefantenbäume aus Baja kam uns sehr bekannt vor.

Nordöstlich der Wintergärten trafen wir auf die Rio Grande Heritage Farm, wo ein grosser Küchengarten, Feldfrüchte, ein Obstgarten, Weinberge und Beerensträucher ein Bauernhaus aus Lehmziegeln umgaben. Alpenziegen, Navajo-Chuorro-Schafe und die Dominique-Hühner waren zu Hause.

Beim Betreten des Sasebo Japanese Garden kamen wir am grossen Glockenturm vorbei und gingen durch riesige Holztore. Wir kamen an einen Koi-Teich mit einem majestätischen Wasserfall. Für die Kinder waren die bunten, dicken Karpfen besonders spannend und als ein Besucher Brot zum Füttern verteilte, war die Freude riesig – zumindest bei den kleinen Gästen, denn ich weiss nicht, ob Brot die richtige Fischnahrung darstellt. Dieser Bereich des BioParks war besonders hübsch mit japanischen und einheimischen Pflanzen, Steinlaternen und Pagodenskulpturen ausgestaltet. Stein- und Holzbrücken überspannten kleine Bäche.

Kurz überlegten wir, uns im High Desert Rose Garden Café eine Erfrischung zu gönnen, aber die Preise waren so astronomisch hoch, dass wir dies bleiben liessen. Kein Wunder wurde das Café kaum von Gästen frequentiert.

Im Schmetterlingshaus war eher weniger los, deshalb waren wir da ziemlich schnell wieder weg. Dafür fand ich das Bugarium äusserst spannend. Ich konnte mich kaum sattsehen ab den riesigen Käfern in verschiedensten Formen und Farben. Zum Glück waren die Viecher hinter Glas, sonst wäre ich vermutlich schreiend weggerannt.

Nicht nur die Kinder, sondern auch ich war vom Eisenbahngarten angetan. Zwei grosse Schleifen aus Messingschienen der Spur G führte die Züge an Dörfern vorbei, über Brücken und durch Tunnel. Sehr schön war auch der Dragonfly Sanctuary Pond, wo ein süsses kleines Mädchen herkam, uns ihr Glace zeigte, uns ihren kleinen Bruder vorstellte und uns die Welt erklärte.

Sechseinhalb Stunden später setzten wir uns ins angenehm kühle Auto und fuhren für ein frühes Abendessen zu El Patio De Albquerque. Das Restaurant servierte seit 1977 feinste traditionelle Hausmannskost im Stil des Südwestens. So stand es auf der Website geschrieben. Wir setzten uns in den netten Innenhof unter schattige Bäume. Als Apéro gab es Chips mit Guacamole und danach liess ich mir Green Chili Enchiladas schmecken. Als ich zu platzen glaubte, kam die herzliche Bedienung mit Sopadillas an, die gemäss ihrer Aussage die besten der Stadt seien und denen ich nicht widerstehen konnte.

Im Hotel angekommen war das Zimmer wieder nicht gemacht worden. Reiner ging zur Rezeption, um mehr WC-Papier zu holen, da meinte die Besitzerin, dass sie sich schon gewundert hätte, dass wir kein Housekeeping bestellt hätten. Oh – «housekeeping on request» stand auf einem Schild geschrieben. Wer lesen kann …

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