Route 66
Route 66

USA 2022 - 09 route 66 die erste

Wir erreichten die Route 66, sahen alte Tankstellen, Pfeile, Graffitis, Ruinen, machten Abstecher in ein schlechtes Land, zu Feuer und Eis und staunten ab einem Wald voll von versteinerten Bäumen. Zum Schluss suchten wir einen Wasserfall.

auf der mother road

Wir schliefen für einmal aus und waren fast schon zu spät zum Frühstücken. Für eine schnelle Waffel sollte es aber noch reichen. Diese musste nach Augenmass gebacken werden, denn die Anzeige war kaputt. Beim Check-Out war die Besitzerin des Motels anwesend. Wie ihr Mann war auch sie auffallend herzlich. Sie fragte, ob es etwas zu verbessern gäbe und ich getraute mich nicht, Kritik anzubringen. Mir war bewusst, dass dies ein Fehler war, aber ich konnte nicht aus meiner Schweizer Haut.

Nun begann die Fahrt auf der Route 66, die schwieriger zu finden war, als erwartet. Nicht immer war es möglich, neben der I-40 auf der Mother Road zu fahren, weil sie entweder auf Privatgelände verlief oder gar nicht mehr existierte.

Die erste Sehenswürdigkeit, die wir uns genauer anschauten, war die Rio Puerco Bridge. Die historische Fachwerkbrücke war 1933 über den Rio Puerco gebaut worden. Normalerweise ist der Fluss trocken, trotzdem kann er überfluten und eine grosse Wassermenge transportieren. Aus diesem Grund hatten die State Highway-Ingenieure eine Parker-Fachwerkbrücke gewählt. Diese Art von Brücke braucht keinen Mittelpfeiler und somit wird die Gefahr minimiert, weggespült zu werden. 1999 wurde die Brücke ausser Betrieb genommen und ist seither nur noch für Fussgänger passierbar.

Weil die historische Route 66 nicht mehr existent war, folgte ein Stück auf der I-40. Beim Exit 126 verliessen wir sie, um wieder auf die Mother Road zu finden. Wir fuhren etwas auf der NM-6 und bogen rechts in die Sparrow Hawk Road ein, welche als die historische Route gekennzeichnet war.

Die Strasse war in einem schlechten Zustand. Wir mussten zahlreichen Schlaglöchern ausweichen und teilweise hatte sich der Teer komplett aufgelöst. Links und rechts war nur Badland, kein Haus, kein Auto, nichts. Doch! Da vorne stand ein Tier. War es eine Kuh oder ein Esel? Nein, es war ein Pronghorn und beim Näherkommen sahen wir eine ganze Herde dieser Gabelböcke. Damit hatten wir hier nicht gerechnet. Wir stellten uns ein paar Minuten hin, um die Tiere zu beobachten, dann fuhren wir weiter.

Mit jedem Kilometer wurde die Strasse noch ein bisschen schlechter und wir hofften, dass sie nicht auf einmal enden würde und wir die ganze Strecke zurückfahren mussten. Weitere Pronghorns überquerten die Strasse. Als wir nur noch ein paar Meter von der I-40 entfernt waren, trat unsere schlimmste Befürchtung ein. Ein Erdwall, so hoch wie ein Einfamilienhaus, war quer über die Strasse geschüttet worden. Es gab keine Chance, weiterzukommen. Frustriert drehten wir um, doch ich weigerte mich, den ganzen Weg zurückzufahren. Auf Google Maps schaute ich nach einem Ausweg. Feine weisse Linien durchquerten das Land zwischen der Route 66 und der I-40. Der erste Feldweg war nicht befahrbar, aber den zweiten nahmen wir und der war erstaunlich gut zu fahren. Es war zwar eine unbefestigte Strasse, aber besser gepflegt als die Sparrow Hawk Road.

Wir näherten uns immer mehr der I-40, fuhren unter ihr durch einen Tunnel und vorbei an ein paar Gebäuden von Natives. Bald waren wir wieder auf der Route 66, die hier ganz gut im Schuss war. Sie führte am Owl Rock entlang, einem Felsen, der wie eine Eule geformt war. Reiner fand den Felsen nicht spannend genug und hielt nicht an. Er stoppte erst nach Laguna am Strassenrand, um die Überreste der Budville Trading Post zu fotografieren. Vor uns stand ein Auto mit geöffnetem Kofferraum und zwei Männer waren dabei, die Ruine abzulichten. Wir warteten, bis sie ihr Equipment im Auto verstaut hatten, um ihnen durch unsere Anwesenheit nicht die Bilder zu versauen, denn sie sahen der Ausrüstung nach zu urteilen nach Berufsfotografen aus.

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