Zebras
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südafrika - Kleine Karoo

11. etappe - kleine karoo

Stationen: Outeniqua-Pass (Bus) - Mooiplaas Guest House in der Nähe von Oudtshoorn (Unterkunft) - Straussenfarm (Besichtigung) - Route 62 (Bus) - African Valley Estate in Stellenbosch (Unterkunft) - Weingut Blaauwklippen (Besichtigung und Weinprobe)

Das nächste Hotel war das gastfreundlichste unserer Tour überhaupt. Nicht nur, dass wir zur Begrüssung einen guten Sherry bekamen, auch die Zimmer waren liebevoll hergerichtet. Überall lagen kleine Aufmerksamkeiten. Die Minibar entpuppte sich als grosser, gut gefüllter Kühlschrank zu moderaten Preisen. Ein Gästebuch zeigte, dass bereits viele Gäste vor uns von der wundervollen Gastfreundschaft angetan waren.

Wir setzten uns auf unseren Sitzplatz und tranken wieder mal mit Leo einen Wein, was uns von den anderen Spott einbrachte. Das war uns aber egal, schliesslich wussten wir, was gut war, und wir hatten Ferien! Ausserdem waren die bestimmt nur neidisch. Später hüpften wir noch kurz in den Pool, aber der Wind war ziemlich kühl, so dass ich froh war, dass die Sonnenstrahlen mich etwas wärmten. Ich freute mich bereits aufs Abendessen, denn durch die angegliederte Straussenfarm erhoffte ich mir etwas von diesen Tierchen auf dem Teller. Und tatsächlich lagen auf dem Grill drei mächtige Straussenfilets. Drinnen bauten fleissige Helferchen ein tolles Buffet auf. Der Tisch war liebevoll gedeckt. Zu zweit teilte man sich einen grossen Tisch, so dass die Tischnachbarn ziemlich weit auseinander sassen. Reiner und ich waren von dem Shiraz genauso begeistert, wie vom Essen. Als wir mit vollen Bäuchen aufs Zimmer gingen, überraschte uns das Licht im Zimmer und die zugezogenen Vorhänge. Auf dem Bett lag ein Betthupferl und auf dem Nachttisch stand ein kleiner Glaskrug mit Portwein.

Schon wieder mussten wir von einem traumhaften Ort Abschied nehmen. Ein letztes Mal gingen wir federnden Schrittes über den weichen Rasen zum Frühstück. Danach gab es eine Führung auf der Straussenfarm. Erst erzählte uns der Züchter etwas über die Zucht und die Verwertung von Eiern, Federn, Leder und Fleisch der Strausse. Regelmässig werden den Vögeln Federn gerupft. Der grösste Absatzmarkt ist Brasilien für den weltberühmten Karneval. Die Haut wird zu einem zarten Leder verarbeitet, was vorallem die Amerikaner zu schätzen wissen, während das Fleisch vorwiegend nach Europa exportiert wird.

Es war brennend heiss, deshalb war die Besichtigung der Farm etwas beschwerlich. Als wir danach in die Brutstation gingen, verschlug es uns fast den Atem. Der Mais-Geruch war sehr penetrant. Ich fand es schade, dass kein kleines Sträusschen schlüpfen wollte, aber Montag ist immer schlecht, weil sie freitags in die Brutstation kommen und drei Wochen ausgebrütet werden. Am Schluss des Rundgangs durften wir einen ein paar Tage alten Strauss auf den Arm nehmen. Die kleinen süssen Dinger sind aber nicht flauschig, sondern fühlen sich an wie zarte Igelchen.

   

Nun führte uns der Weg aus der kleinen Karoo in die Kapregion. Wieder sahen wir tolle Landschaften. Weil kaum ein Geschäft geöffnet hatte und auch das Hotelrestaurant in Stellenbosch geschlossen hatte, kauften wir unterwegs Picknick für das Abendessen ein. Auf der Route 62 knatterten einige Motorräder an uns vorbei. Vielleicht wollten sie zu Ronnies Sex Shop, der mitten auf der Route liegt. Eigentlich handelte es sich um "Ronnies Shop" und ein witziger Typ hatte das Wörtchen "Sex" dazu geschrieben. Seitdem ist das Lokal eine Attraktion, die in keinem Reiseführer fehlt. Wir hielten etwas weiter an besagter Route 62, um unser Mittagessen einzunehmen. Der Wind blies unangenehm heftig, womöglich war ein Gewitter im Anmarsch. Wir erlebten eine Affenhochzeit - so nennen die Südafrikaner Regen bei Sonnenschein.

 

Als wir in Stellenbosch ankamen, freuten wir uns bereits auf die modern eingerichteten Zimmer, die nach Monaten benannt sind. Reiner und ich gingen schnurstracks zum Pool. Wir verabredeten uns mit den anderen zum Picknick auf der Terrasse. Ein herrlicher Sonnenuntergang und der weite Blick über die Reben bis fast nach Kapstadt erwartete uns.

   

Das Frühstück wurde für einmal nicht als Buffet, sondern am Tisch serviert. Danach fuhren wir nach Stellenbosch. Das kapholländische Städtchen mit seinen 192 denkmalgeschützten Häusern ist sehr sehenswert. Es ist klein, aber jedes Haus ist hübsch. Schade, dass die meisten Läden geschlossen waren, weil der Feiertag auf einen Sonntag fiel und der nun nachgeholt wurde. Ich fotografierte viel und hätte noch mehr, wenn nicht bereits wieder Abreisezeit gewesen wäre.

   

Auf dem Weg nach Kapstadt hielten wir bei einem Weingut. Erst wurde uns das Gut gezeigt, danach durften wir den Wein degustieren. Dazu gab es eine Käseplatte und Cracker. Zu jedem Wein assen wir den entsprechenden Käse. Die Harmonie der verschiedenen Geschmacksnoten war bemerkenswert.

  

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