Kasha Katuwe Tent Rocks
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usa 2016 - reisebericht - Tag 32 - Rapid City

tag 32 > rapid city (so 12.06.2016)

Zum Frühstück gibt es eine Schale Kellogg's Special K Almonds mit kalter Milch. Die sind ja lecker. (Gibt es die in der Schweiz oder in Deutschland auch zu kaufen?) Danach brausen wir auf der I-90 an Wall vorbei bis zum Osteingang des Badlands National Park.

badlands national park (sd)

Der Nationalpark befindet sich im Südwesten von South Dakota. Weil die Verwitterungslandschaft für die Landwirtschaft ungeeignet war, nannte man sie "Badlands" (schlechtes Land). Es ist eine geschützte Gras-Prärie, die in zwei Einheiten unterteilt ist: Die grosse Stronghold Unit und die Palmer Creek Unit, welche wie eine Insel östlich des südwestlichen Zipfels der Stronghold Unit liegt. Seit 2012 gibt es eine Kooperation zwischen dem National Park Service und den Oglala-Lakota für die Verwaltung der beiden südlichen Gebiete als "National Tribal Park". Dazu werden bevorzugt Sioux-Indianer als Ranger und Park-Wissenschaftler ausgebildet und eingestellt.

Gut zwei Meilen vor der Northeast Entrance statten wir der Prairie Dog Town des "The Ranch Store of the Badlands" einen Besuch ab. Es gibt ungesalzene und ungeschälte Erdnüsse für die kleinen Racker zu kaufen. Die scheuen Präriehunde sind jedoch nicht ganz so einfach zu locken. Besonders die kleinen, dünnen Kerlchen getrauen sich nicht an die Menschen heran. Am frechsten sind die grossen, dicken Prairie Dogs. Die holen sich die Nuss und setzen sich vor einen hin, um sie zu öffnen und genüsslich zu verspeisen. Anfassen würde wohl nicht gehen, probieren wir aber auch nicht, denn die haben nicht nur sehr scharfe Zähne, sondern auch lange, kräftige Krallen, mit denen sie die Löcher in die Erde buddeln.

Nach diesem Highlight geht es in den Park und gleich zum ersten Aussichtspunkt, dem Big Badlands Overlook. Ein Bus mit rund 20 asiatischen Touristen ist bereits hier. Wir haben wohl bei den Präriehunden zu viel Zeit verstreichen lassen. Sie sind jedoch bereits beim Gehen und benehmen sich sehr anständig. Der Blick ist gigantisch. Farbige Hügel, soweit das Auge reicht.

Der Himmel verspricht leider nichts Gutes, deshalb beeilen wir uns ein bisschen. Im Ben Reifel Visitor Center fragen wir den Ranger, ob die Sage Creek Rim Road gefahren werden kann, auch wenn es regnen sollte. Er meint, dass es gehen müsste und falls es nass sei, würde die Strasse eh gesperrt. Na dann schauen wir, dass wir dort ankommen, bevor das Gatter zu ist.

Rechter Hand turnen drei Dickhornschafböcke mit ihren imposanten Hörnern auf einem Berg herum und dahinter tun es ihnen ein paar Kinder gleich. Auch das ist natürlich wieder ein Grund anzuhalten und die Kletterprofis zu beobachten. Die Schafe erinnern mich an unsere Steinböcke. Auch die erklimmen mühelos steile Felsen und versetzen mich damit immer wieder in Erstaunen.

Wir laufen den Fossil Exhibit Trail, das ist ein Holzsteg gespickt mit Tafeln, die über Fossilien informieren. Eine Frau in Shorts und Top schlottert, denn wegen des Windes hat sich die Luft merklich abgekühlt. Fossilien können wir in dem trockenen Boden keine entdecken, dafür ein Häschen, das dort unbemerkt rumhoppelt.

Jeder Overlook für sich hat seine eigene Qualität. Die bunten Falten unterscheiden sich in ihrer Form und Farbe. Ich kann mich kaum sattsehen, obwohl bereits die ersten Tropfen fallen.

Mit dem Pinnacles Overlook schliessen wir die Badlands Loop Road ab und ich hoffe, dass das Tor zur Sage Creek Rim Road offensteht. Ja, Glück gehabt! Wir fahren auf die Gravel Road und müssen bereits wieder halten, weil sich elf Bighorn Sheeps neben und auf der Strasse befinden. Diesmal haben wir es mit der weiblichen Form zu tun.

Nach zwei weiteren Aussichtspunkten kommen wir zu Roberts Prairie Dog Town. Hier sind die Tierchen jedoch wesentlich scheuer als die, die wir bisher gesehen haben. So lassen wir sie bald in Ruhe und folgen der Strasse, bis sie in die befestigte SD-44 einbiegt. Diese verlassen wir aber sofort wieder, um zum White River Visitor Center zu gelangen. Dort sehe ich zum ersten Mal einen Sioux-Indianer live und in Farbe. Seine Gesichtsform unterscheidet sich massiv von dem eines Navajo was zeigt, dass Indianer nicht gleich Indianer ist.

Er fungiert als Ranger, hat aber in seiner Funktion kaum etwas zu tun, denn es haben sich nur ein paar wenige Leute in den südlichen Teil des Parks verirrt. Das Visitor Center ist klein, aber hübsch gemacht. Wir essen unseren mitgebrachten Salat und fahren danach auf unbefestigter Strasse Richtung Westen. Die Strasse geht meilenweit fast nur geradeaus. Anfänglich ist sie gut im Schuss, dann verschlechtert sie sich. Hoffentlich müssen wir nicht mitten auf der Strecke umkehren. An einer Stelle gibt es eine Baustelle, die müssen wir auf einer improvisierten Piste umfahren, aber alles kein Problem. Auf einem Hügel weiden Kühe, sonst ist hier nichts.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem immer leerer werdenden Tank kommen wir endlich auf die SD-79, wo wir südwärts fahren und uns freuen, eine Tankstelle zu sehen. Jetzt ist unser Auto wieder voller Energie und wir zu allen Schandtaten bereit. Das Wetter hat sich auch gebessert, die Wolkendecke zeigt einige Lücken. Als nächstes führt uns die Reise durch das süsse Städtchen Hot Springs in den Wind Cave National Park.

wind cave national park (sd)

Der Wind Cave National Park liegt im Westen von South Dakota. Der Parkzugang ist kostenlos, lediglich für den Besuch der namensgebenden Höhle "Wind Cave" muss bezahlt werden. Mit über 200 km erforschten Wegen zählt sie zu den längsten Höhlen der Welt. Sie ist bekannt für Calcium-Formationen (Boxwork), die sich wie Bienenwaben an den Wänden ausbreiten. In der Prärie des Nationalparks gibt es ein grosses Aufkommen an Bisons, Wapiti-Hirschen, Gabelböcken und Präriehunden.

Wir haben keine Lust, in feuchten Höhlen herumzukriechen, deshalb hatten wir den Park im Vorfeld aus unseren Reisevorbereitungen gestrichen. Dass wir ihn jetzt doch besuchen, ist dem Wetter geschuldet, das uns früher aus den Badlands katapultiert hat, als wir geplant hatten.

Uns erwarten saftige Wiesen, ein Kojote, der in einiger Distanz durch das Gras streift und Bisonherden. Die kurvige Strasse führt über eine sehr hübsche alte Steinbrücke. Ein einzelner Bison trottet gemächlich vor uns her. Als er zur Seite geht, überholen wir ganz langsam, was dem Tier jedoch nicht gefällt, denn es macht Anstalten, uns anzugreifen.

Für heute haben wir genug gesehen und erlebt, deshalb entscheiden wir uns, auf der östlichen Seite des angrenzenden Custer State Parks nach Rapid City zu fahren. Wieder kommen wir an einer Prairie Dog Town vorbei und zwei Hirsche rennen vor uns über die Strasse. Zurück im Motel ruhen wir uns ein bisschen aus, machen wir uns frisch und gehen anschliessend im Red Lobster leckere Meeresfrüchte essen.

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